Wer lernt von wem?
- Susanne
- 23. März
- 2 Min. Lesezeit
Wie wir vom Mensch-Sein ins Tier-Sein kommen

Es ist eine Art geflügeltes Wort, dass wir von Tieren lernen können oder Tiere uns etwas lernen. Aber wie eigentlich? Ich bin immer noch auf der Suche nach diesem "Lernen vom Anderen" - auch wenn ich dazu Kurse anbiete!
In der Trust Technique gibt es diese "dritte Stufe", die "Trusted Cooperation" genannt wird. Sie bedeutet, etwas in einer vertrauensvollen Verbindung gemeinsam zu machen. In der Regel ist damit etwas gemeint, was ein Tier nicht unbedingt ohne Mensch machen würde: z.B. einen Pferdeanhänger gehen. "Kooperation" ist dabei ein etwas schwieriger Begriff, denn Tieren wird oft etwas abverlangt, was sie in der freien Natur nicht brauchen oder machen würden.
Aktuell arbeite ich mit meinem Kater daran, dass er ein Geschirr gut findet. Weshalb ich das tue, darüber schreibe ich einmal einen anderen Beitrag. Natürlich ist es so, dass er nicht kommt und sagt, hey, ich will das Geschirr, es ist ja ziemlich schick! ;-) Wenn er es aber anhat, dann bemerke ich eine Veränderung in seiner Haltung. Interessant. Auch das gehört in den anderen Artikel... Wir lernen von den Tieren und die Tiere lernen von uns. Also gut, aber was? Die Tiere lernen von uns, dass sie nicht immer auf uns hören müssen und auch entspannen dürfen; sie müssen uns nicht beschützen, wir können auf uns selbst aufpassen. Wenn das klar ist, ist ein entspannter Spaziergang möglich. Solche Themen sind gut mit der Trust Technique zu vermitteln.
Wir lernen vom Tier erkennen, wenn wir zu viel wollen, wenn uns etwas peinlich ist, wenn ein Verhalten in uns alte Muster hervorruft. Wenn wir gut aufpassen, liegt in allen unseren Gefühlen, die im Miteinander unseres Tieres, wenn es sich "aus seiner Rolle" heraus verhaltet, entstehen, eine wichtige Erkenntnis verborgen. Aus der wir lernen können. Anders formuliert: Wenn unser Tier sich "aus der Rolle heraus" verhaltet, dann gibt es für uns etwas zu erkennen.
Das Spannendste ist aber Folgendes: Wann lernen wir gemeinsam?
Wenn wir gemeinsam lernen, verlassen wir die Sphäre des Menschen und sind in der Sphäre der Tiere. Dieser Wechsel geschieht dann, wenn unser Tempo und das des Tieres gleich sind, wenn unser "ja" mit dem "ja" des Tieres deckungsgleich wird, wenn kein "nein" (=Unsicherheit oder Angst) hochkommt, wenn gar keine Gedanken kommen, sondern da nur eine sanfte Art von Aktion ist. Ein anderes Wort für die sanfte Art von Aktion ist bedingungslose Zuneigung und sich verschmelzende Verständigung.
Weshalb sind wir dann mehr Tier als Mensch? Weil unsere Taktung durchbrochen wurde, weil unser Fokus konzentriert ist, weil wir in einer gemeinsamen "Bubble" mit unserem Tier sind. Und weil wir in diesem Moment die Welt um uns herum vergessen.
Willst du mehr in die Trust Technique eintauchen, tiefer lernen? Du kannst noch in den nächsten April-Kurs einsteigen - entweder für das gesamte Programm oder für die Gruppen-Zooms inkl. einer 1:1-Sitzung.
Comments